Bus-Fahrgast "entführt"
Nürnberg (ots) - Die Weiterfahrt untersagten
Beamte der Nürnberger Verkehrspolizei in der Nacht zum Donnerstag
dem Fahrer eines Kleinbusses am Zentralen Omnibusbahnhof in Nürnberg.
Der 47jährige Kraftfahrer, Angestellter eines Berliner
Busunternehmens, hatte Stunden zuvor in Berlin Reisende aus der
Ukraine aufgenommen, um diese weiter via Nürnberg nach Stuttgart zu
befördern. Während dieser Fahrt waren einem weiblichen Fahrgast
offensichtlich Mängel an der Bremse des mit 10 Sitzplätzen
ausgelegten Kleinbusses aufgefallen, so dass die Frau dem
Kleinbusfahrer zunächst ankündigte, deswegen aussteigen zu wollen.
Als dieser, so die Angaben der Frau, ihr Ansinnen offensichtlich
ignorierte und trotzdem weiter Richtung Nürnberg fuhr, verständigte
sie telefonisch ihren Ehemann und dieser wiederum die Polizei.
Als der Kleinbus gegen 0.20 Uhr am Zentralen Omnibusbahnhof
eintraf, wurde der 47jährige Kraftfahrer von einer Streife der
Polizeiinspektion Nürnberg-Mitte wegen des dringenden Verdachts einer
Nötigungshandlung vorläufig festgenommen und zur weiteren Klärung des
Sachverhalts in die Dienststelle gebracht.
Eine zusätzlich anwesende
Streife der Verkehrspolizei stellte fest, dass die Bremsanlage des
Kleinbusses offensichtlich technische Mängel aufwies und stellte das
Fahrzeug sicher. Die im Kleinbus verbliebenen acht Fahrgäste wurden zum
Hauptbahnhof gebracht, um mit der Bahn weiterreisen zu
können. Der Kleinbus wird im Laufe des Donnerstags von einem
Kfz-Sachverständigen überprüft.
Gegen den 47-jährigen Busfahrer wurde ein Ermittlungsverfahren
wegen des Verdachts der Nötigung sowie wegen des Verstoßes gegen
verkehrsrechtliche Vorschriften eingeleitet. Ebenso wird gegen den
Busunternehmer ermittelt.
02.02.06
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