Prostituiertenmord: Neue Spuren nach 14 Jahren

Nach diesem Mann wird gesucht
Nürnberg (no/ots) - Im Fall der getöteten Prostituierten Gabriela
Nagorni im Jahre 1992 hat die Mordkommission der Nürnberger
Kriminalpolizei eine neue Spur.
Die 23jährige Frau war am 11. Juli 1992
kurz nach 18. Uhr in ihrem Zwei-Zimmer-Appartement in der
Forsthofstraße im Nürnberger Stadtteil Bleiweiß durch mehrere
Messerstiche getötet worden.
Die tödlich verletzte Frau hatte sich über einen Hintereingang des
Anwesens noch auf den angrenzenden Gehweg geschleppt, war dort
zusammengebrochen und verstorben. Anwohner, die die Frau liegen
sahen, verständigten umgehend über Notruf die Polizei. Trotz einer
sofort eingeleiteten Großfahndung und umfangreicher Ermittlungen
gelang es bislang nicht, den letzten Besucher der Frau und damit
höchstwahrscheinlich ihren Mörder zu ermitteln. Dieser hatte
unmittelbar nach dem Tatgeschehen das Haus über den Vordereingang
verlassen.

Gabriela Nagorni
Nachdem die zuständige Mordkommission der Kriminalpolizei Nürnberg
auch nach mehr als 14 Jahren diesen Fall noch nicht zu den Akten
gelegt hat, ist man jetzt auf eine Zeugin gestoßen, die sich noch
sehr gut an den Tattag erinnern konnte. Mit ihrer Aussage lieferte
sie den Ermittlern jetzt eine detaillierte Beschreibung des
Flüchtenden, so dass ein entsprechendes Phantombild angefertigt
werden konnte.
Dieser Mann war auch von anderen Zeugen dabei
beobachtet worden, wie er ruhigen Schrittes die Tatwohnung über den
Vordereingang verließ und zunächst in Richtung Grenzstraße ging. An
der Ecke Wilhelm-Spaeth-Straße/Holzgartenstraße fiel der Mann erneut
einem Zeugen auf. Von dort begann er dann, in die
Wilhelm-Spaeth-Straße zu rennen und weiter in Richtung Platz der
Opfer des Faschismus.
In diesem zeitlichen Zusammenhang machte ein
weiterer Zeuge die Beobachtung, dass ein schwarzer Renault 5 im
Tatortbereich mit hoher Geschwindigkeit fuhr und an der Ecke
Hagenstraße/Wodanstraße beinahe einen Passanten erfasste. Der Renault
wurde von einem Mann gesteuert, der ein weißes Oberteil trug. Dabei
könnte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um den Flüchtenden
gehandelt haben.

Mit so einem Renault 5 flüchtete der Verdächtige.
Ob der Flüchtende auch ein Freier des Opfers gewesen ist, kann
nicht mit Sicherheit gesagt werden.
Mit neuen Analysemethoden gelang es jetzt auch, eine
aussagekräftige DNA des letzten Besuchers der Getöteten zu erstellen.
Bei der Tatwaffe könnte es sich um ein beidseitig geschliffenes
Messer ähnlich einem sogenannten "Wurfmesser" gehandelt haben.
Beschreibung des gesuchten Mannes:
etwa 25 bis 30 Jahre alt, etwa 180 bis 190 Zentimeter groß, kräftiger
Oberkörper mit breiten Schultern, schulterlange dunkle Haare,
Oberlippenbart, trug Jeans und ein weißes T-Shirt mit Blutanhaftungen
im Brustbereich, insgesamt gepflegter Eindruck.
Im Zusammenhang mit der neuen Spur hat die Mordkommmission
folgende Fragen:
- Wer kennt eine Person aus dem Jahr 1992, die dem jetzt gefertigten Phantombild damals ähnlich gesehen hat? Eventuell hatte die Person auch einen Bezug in den Stadtteil Bleiweiß bzw. in die Wilhelm-Spaeth-Straße.
- Wer kann Hinweise zu dem abgebildeten schwarzen Renault 5 geben?
- Wem ist damals eine Person mit blutigem weißen T-Shirt aufgefallen?
- Wer kann Hinweise auf eine Person geben, die 1992 dem Phantombild ähnlich gesehen hat und die im Besitz eines solchen "Wurfmessers" gewesen ist?
Sachdienliche Hinweise nimmt der Kriminaldauerdienst in Nürnberg,
Telefonnummer 0911/2112-3333, entgegen. Zur Aufklärung der Tat hatte
das Landeskriminalamt eine Belohnung in Höhe von 2500 Euro ausgelobt,
die von privater Seite auf 5000 Euro erhöht wurde.
14.12.06
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