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6.000 bei Friedenstafel


An langen Tischreihen hatten 6.000 Nürnberger zur längsten Friedenstafel der Welt Platz genommen.
Fotos: Erich Zwick

Selten in Nürnberg so offen getragene Herzlichkeit schlägt
Preisträgerin Eugénie Musayidire entgegen.


Zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und dessen
Gattin Petra sucht die neue Preisträgerin das Gespräch mit den
Bürgern, hier mit dem nimmermüden Rufer für Frieden und
Gerechtigkeit, Hans-Günther Schramm.
Nürnberg. Mit der "längsten Friedenstafel der Welt" feierten am Sonntag gut und gern 6.000 Nürnberger die neue Trägerin des Internationalen Menschenrechtspreises, Eugénie Musayidire, die sich nach dem grausamen Völkermord in ihrem Heimatland Ruanda für die Versöhnung der verfeindeten Volksstämme Hutu und Tutsi einsetzt.

Im Bewusstsein der Verantwortung, die ihr durch ihre aufgezwungene Rolle während der NS-Zeit erwachsen ist, hat die Stadt Nürnberg im Jahr 1995 den Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis als Antwort auf die Menschenrechtsverletzungen jener Jahre ins Leben gerufen. Diesmal wurde der mit 15.000 Euro dotierte Preis bereits zum siebten Mal vergeben und in einem Festakt in der Nürnberger Oper überreicht.

Im Anschluss an die Preisverleihung waren die Nürnberger eingeladen, an der Friedenstafel, die das Ende des Dreißigjährigen Krieges erinnert, Platz zu nehmen. Bei strahlendem Frühherbstwetter ließen sie sich nicht zweimal bitten, sondern packten unter freiem Himmel ihr Picknick aus und ließen sich von einem mobilen Kulturprogramm kurzweilig unterhalten.

Zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und dessen Gattin Petra schritt die Preisträgerin die schier nicht enden wollenden Tischreihen ab, an denen ihr für die sonst eher gelassenen Nürnberger ungewöhnliche Wogen der Sympathie entgegenschlugen. So musste Eugénie Musayidire zahllose Hände schütteln, die sich ihr entgegenstreckten oder in Beifall ausbrachen.

Mit einem Luftballonstart - von dem Erlös von einem Euro pro Ballon wird ein Schulprojekt für traumatisierte Jugendliche in Ruanda gefördert - ging eine erneut rekordverdächtige Friedenstafel zu Ende.
Erich Zwick
30.09.07
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