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Säugling mißhandelt !

Fürth (ots) - Am Donnerstag bat das Klinikum Fürth bei der Kriminalpolizei um Unterstützung. Die in der Fürther Südstadt wohnhaften Eltern eines etwa zweieinhalb Monate alten männlichen Säuglings wollten den Jungen, der sich seit einer Woche zur Behandlung im Klinikum befindet, gegen den Willen der behandelnden Ärzte mit nach Hause nehmen. Bei dem Buben, der mit hohem Fieber von den Eltern selbst ins Klinikum gebracht wurde, waren bei den ärztlichen Untersuchungen verschiedene Verletzungen festgestellt worden. Da diese Verletzungen (Gehirnblutungen, Hämatome im Gesichts- und Halsbereich) nicht von einem Unglücksfall herrühren konnten, wurde das Jugendamt der Stadt Fürth informiert, das mittlerweile einen richterlichen Beschluss zum Aufenthaltsbestimmungsrecht für das Kind erwirkte.
Der 27-jährige Vater des Buben und die 20-jährige Mutter wurden im Klinikum Fürth festgenommen. Bei den bisher durchgeführten Vernehmungen gestand der 27-Jährige ein, das Kleinkind mehrfach stark "geschüttelt" zu haben. Nach Erstbewertung der vorliegenden Untersuchungsergebnisse gehen die Ermittler der Kripo Fürth davon aus, dass bei dieser Art der Misshandlung der Tod des Säuglings billigend in Kauf genommen wurde.
Über eventuell eintretende Folgeschäden können derzeit noch keine Aussagen gemacht werden. Eine aktive Beteiligung der Kindsmutter am Zustandekommen der festgestellten Verletzungen ist zurzeit nicht nachzuweisen. Überforderung bei der Pflege des Säuglings und Zweifel an der eigenen Vaterschaft dürften nach momentanem Ermittlungsstand die Gründe für die Misshandlungen des Säuglings gewesen sein.
Die Jugendstaatsanwaltschaft beim Landgericht Nürnberg/Fürth stellte Haftantrag gegen die Eltern, die dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
23.04.05
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